Tja, heute als ich von der Arbeit kam, lag er da. Auf dem Tisch, nur mein Vorname als Adresse. Ich wusste gleich was das bedeutet. Linda konnte mal wieder nicht mit mir reden. Das heisst dass sie sich einmal mehr nicht zutraut die richtigen Worte in einem Gespräch zu finden. Schade, denn das bedeutet auch, dass sie sich wieder einmal selbst "klein" macht. Sie schreibt, ich hätte sie gedemütigt vor Fremden (an der vorgestrigen Hochzeit) und ich hätte mich über sie lustig gemacht. Seltsam, das war mir so gar nicht bewusst. Ich machte einen Scherz, dass sie ihre SMS und E-Mails nicht oder sehr verspätet liest. Und als sie jemandem ihre E-Mail-Adresse aufschrieb und sie das @ als "at" ausschrieb weil sie nicht mehr im Kopf hatte wie man es schreibt, musste ich lachen, ich fand das süss. Und auf einmal hab ich sie gedemütigt.
Manchmal verstehe ich sie einfach nicht, denn der Tag fing ja so gut an, ich dachte sogar das wir mal wieder miteinander schlafen könnten, aber dann war eben dieser Zwischenfall, und die Sache war gelaufen. Dass es sie allerdings bis heute beschäftigt, finde ich aber schon etwas heftig.
Sie brauche mehr Unterstützung im Alltag, von mir und den Kindern. Okay, ich arbeite ja nur halbtags, meistens morgens, und ja ich habe nachmittags habe ich relativ viel Zeit. Aber ich gehe jeden Tag einkaufen, meistens koche ich und führe den Hund aus. Natürlich nachdem ich den Abwasch vom Vormittag und den Mittagessen gemacht habe. Ich meine , sie wollte ja wieder arbeiten, ansonsten hätte ich doch nie auf 50% heruntergestuft. Jetzt laufen wir finanziell am Limit obwohl ich, wenn ich am Ball geblieben wäre, das Dreifache von meinem jetzigen Gehalt reinholen würde. Da dreht man jeden Rappen dreimal rum bevor man ihn ausgibt und kommt trotzdem auf keinen grünen Zweig. Nein, ich will ihr nicht die Schuld geben, ich war ja damit einverstanden, aber wenn sie die Geldprobleme als Argument für Ihren Stress anführt, muss ich halt immer wieder betonen, dass ich alles Ihr zuliebe getan habe. Und wofür? Mal sehen, ich habe weniger Geld als vorher, dafür ein wenig mehr Zeit. Sex habe ich so gut wie keinen mehr, das heisst einmal im Monat, wenn's hochkommt, denn sie ist meistens nicht in Stimmung dafür. Jaja, werden jetzt viele Frauen denken, typisch Mann, naja stimmt schon, aber hallo, wieso sollen wir uns in dieser Hinsicht was vormachen, wir sind so, zumindest ich.
Naja genug gejammert, mal sehen ob ich um halb 12 wenn sie nach Hause kommt noch so ein Gespräch führen mag.
fourstrings - 20. Aug, 16:26
Gestern waren Linda (meine Frau) und ich auf eine Hochzeit eingeladen. Das mag jetzt nichts besonderes sein, aber es war die Hochzeit einer ehemaligen Arbeitskollegin meiner Frau, welche ich nur flüchtig kenne, und sonst gar niemanden.
Nun ja das gehört halt zu den ehelichen Pflichten mit dazu und so gehe ich halt mit. Und oh Wunder: es war sogar auszuhalten, die Trauung in der hübschen kleinen Kirche war nicht allzu lang, das Apéritiv in einer historischen Schlossanlage inklusive Besichtigung war sehr informativ und das anschliessende Essen schlicht eine Sensation.
Die Tischbelegung Sitzordnung hätte eigentlich auch nicht besser sein können, immerhin waren wir alle im ungefähr selben Alter.
Was den Abend für mich aber besonders zu einem Highlight machte war das Fehlen jeglichen Alkohols. Nicht dass ich ein Verfechter der absoluten Abstinenz wäre, nein absolut nicht, ich vertrage bloss keinen Wein. Mit ein paar wenigen (teuren) Ausnahmen ätzt mir jedes Glas Wein Löcher in die Magenwand. Bei solchen Anlässen ist es ja beinahe in Gebot der Höflichkeit auf das Brautpaar anzustossen, und wenn man da aussen vor bleibt, glauben die Leute am Ende sogar noch man sei Alkoholiker. Aber da ein paar Gäste der Hochzeitsgesellschaft eben erst aus einem Entzugsprogramm kommen wurde eben auf Wein, Bier etc. verzichtet und stattdessen Traubensaft ausgeschenkt, welcher mir, wie mir jetzt erst auffällt, seltsamerweise keine Probleme bereitet.
So gesehen, ein überraschend angenehmes Ereignis.
fourstrings - 20. Aug, 00:43
Hallo Ihr da draussen. Mein Name ist Paul, naja nicht wirklich aber das spielt keine Rolle. Es genügt zu erwähnen, dass ich mittlerweile 38 Jahre alt bin und in der Schweiz lebe. Ich bin seit fast 16 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder (13 & 15 Jahre alt).
Nun hat mich die unbändige Lust überkommen ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern und zugleich in Ventil für die grossen und kleinen Sorgen zu finden.
Ich hoffe das Lesen macht Euch Spass und geizt nicht mit Kommentaren.
Viel Spass Euer Paul
fourstrings - 20. Aug, 00:31